Mehr regionale, ökologische Lebensmittel für Kemptens Einrichtungen
Erfreuliche Neuigkeiten gab es kürzlich für mich als leidenschaftliche Biolebensmittel-auf-dem-Kemptener-Wochenmarkt-Einkäuferin und Mutter zweier schulpflichtiger Kinder: in kommunalen Einrichtungen wie Kitas, Schulen oder Seniorenheimen soll der Anteil an regionalen, ökologischen Lebensmitteln steigen. Gleiches gilt für Veranstaltungen der Stadt Kempten und ihre Tochterunternehmen. Dies wurde auf Antrag der Kemptener Allianz aus Grünen, Freien Wählern und SPD in der letzten Sitzung des Ausschusses für Umwelt- und Klimaschutz einstimmig beschlossen.
Der Antrag bezieht sich auf den Ministerratsbeschluss „Mehr regionale und ökologische Lebensmittel in Bayerns Kantinen“ vom 13. Januar 2020.
Wohlgemerkt ist dies erst einmal eine Absichtserklärung. Auf wie viel Prozent der Anteil erhöht werden soll, wurde leider nicht festgelegt. Klimaschutzmanager Thomas Weiß erklärte mir im Anschluss an die Sitzung, dass die Fördermittel im ersten Schritt gar nicht direkt in den Einkauf von Lebensmitteln fließen. Vielmehr soll zunächst eine Art Kontaktbörse stattfinden, um Erzeuger und potentielle Abnehmer zusammenzubringen. Das heißt, die Fördergelder fließen in Saalmiete, Referenten, Workshop etc. Zusätzlich soll ein Leitfaden erstellt werden.
Man darf gespannt sein, wie die Förderung im zweiten Schritt aussieht. Ich hoffe sehr, dass die Fördermittel nicht in der Öffentlichkeitsarbeit versanden, sondern dass die Küchen tatsächlich konkrete finanzielle Unterstützung für den Einkauf von bio-regionalen Lebensmitteln bekommen. Nach meinem Dafürhalten hängt es in den meisten Fällen nicht – oder zumindest nicht ausschließlich – am Willen der Köch*innen, sondern am schnöden Mammon, denn Biolebensmittel sind leider deutlich teurer als herkömmliche Waren aus dem Großmarkt.
Wobei ich aus eigener Erfahrung als „Chefin“ einer Eltern-Kochgruppe am Carl-von-Linde-Gymnasium berichten kann: man kann durchaus „bio“ kochen und dabei kostendeckend arbeiten. „Einfach so“ wär’s schwierig, aber mit großzügigen Prozenten „für den guten Zweck“ von Bio-Hiedl und Bayrhof und Mitgliederrabatt beim Unverpacktladen Piepmatz kommt man finanziell schon hin!