Wie schön könnte unsere Stadt sein, wenn nicht überall Autos herumstehen und -fahren würden! Am internationalen Park(ing) Day „besetzten“ Bürger*innen die Parkplätze am Residenzplatz und zeigten, was man auf den Flächen tun kann außer Autos abstellen: mit Passanten über die Verkehrswende diskutieren, ratschen, singen, spielen oder tanzen – z.B. einen Flashmob zum neuen Song der Vivid Curls „Jetzt ist unsere Zeit“!

Der Sinn des Aktionstages ist, auf den übermäßigen Flächenverbrauch durch Autos hinzuweisen. Mehr Grün, mehr Radwege und ein besseres ÖPNV-Angebot sorgen für saubere Luft, ein gesundes Stadtklima, Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer. Nicht nur die Lebensqualität steigt, wenn der öffentliche Raum fair verteilt wird. Besser für Klima, Umwelt und die Artenvielfalt ist’s zudem.

Theoretisch hat Kempten bereits 2017 beschlossen, die Stadt umzugestalten; das Mobilitätskonzept 2030 sieht viele Maßnahmen vor, die Verbesserungen bringen würden. Leider wurde bisher wenig umgesetzt. Ein Grund, die Stadt mit dem Park(ing) Day an ihre selbst gesteckten Ziele zu erinnern!

Bei diesem kreativen Aktionstag des Freundeskreis Lebenswertes Kempten waren dabei: Fridays For Future, Greenpeace, BUND Naturschutz, die Bürgerinitiative „Rettet den Grünten“, LBV, Green Business Days, die Grünen, der ADFC, KARI.Tanzhaus, die Band Veto, Philipp und „Frohnatur“ Carina mit Gitarre und Gesang und Drummer For Future Joni, der uns mit den abgefahrenen Klängen seiner Handpan erfreute. Ein besonderes „Gimmick“ war der Besuch des Grünen-Politikers Toni Hofreiter, der für ein Stündchen vorbeischaute. Wir nutzten die Gelegenheit, ihm unsere Initiative „Kempten muss handeln“ vorzustellen.

Was uns stinkt:

– Kronenstraße, Salzstraße: kein Platz für Fußgänger und Radfahrer

– Blechlawine am Hildegardplatz (insbesondere an Markttagen störend)

– Hildegardplatz: kein Baum weit und breit, nicht auszuhalten im Sommer!

– Keine Radweg-Anbindung des CvL

– Enormer Flächenverbrauch durch Parkplätze in der gesamten Stadt

Was wir uns wünschen:

– mehr Raum, mehr Rechte, mehr Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer

– fußgänger- und radfahrerfreundliche Ampelschaltungen

– einen gut getakteten ÖPNV (Bus+Bahn) bis in die Dörfer

– sichere Schulwege

– mehr Stadtgrün, bessere Lebensbedingungen für Bäume, insektenfreundliche Bepflanzung