Was tut sich in Sachen Mobilität in Kempten und Umgebung? In aller Kürze einige News aus dem Mobilitätsausschuss:

Die Planung für den Ausbau der B12 zum autobahnähnlichen „Allgäu-Schnellweg“ wird weiter vorangetrieben. Über die Auswirkungen des Straßenbauprojekts auf Umwelt und Klima haben wir in diesem Blog bereits mehrfach geschrieben, deshalb nur so viel: aus den ursprünglich geschätzten 265 Millionen Euro für den Bau werden nach aktuellen Berechnungen voraussichtlich 390 Millionen. Was für ein Wahnsinn! Eine abgespeckte Version, wie zuletzt beispielsweise die Freien Wähler vorschlugen, ist aus verkehrsrechtlichen Gründen nicht möglich. Weder Geschwindigkeitsbeschränkungen noch Lärmschutz sind vorgesehen. Scharfe Kritik an der aus der Zeit gefallenen Baumaßnahme aus dem Bundesverkehrswegeplan kam von Julius Bernhardt (Future for Kempten) und Thomas Hartmann (Grüne). Nur die Bundesregierung könne das Projekt stoppen oder Änderungen im Straßenverkehrsrecht beschließen – aber momentan sei dies nicht absehbar, so Thomas Hanrieder vom Staatlichen Bauamt Kempten.

Die Umgestaltung des Sparkassenquartiers macht’s plötzlich dringend: Die ZUM muss verlegt werden! Denn während der Zeit der Bauarbeiten kann die ZUM in ihrer aktuellen Form nicht aufrechterhalten werden. Felix Friedrich, Projektleiter beim Verkehrsplanungsbüro VCDB, stellte drei verschiedene Varianten vor, die untersucht wurden. Laut VCDB ist nur eine Planungsvariante zukunfts- und ausbaufähig. Diese sieht vor, dass zwei „dezentrale“ Umsteigepunkte geschaffen werden – einer am Hauptbahnhof und einer in der Rottachstraße (voraussichtlich auf dem „Klecks“-Parkplatz). Es soll eine starke Nord-Süd-Achse mit 6 Linien und 2 Ringbussen im 15-Minuten-Takt mit kurzen Umsteigezeiten und neuen Tangentialverbindungen im Westen und Osten Kemptens entstehen. Ziel ist es, bereits vor der nächstjährigen Festwoche auf das neue Bus-System umzustellen. Da die Zeit für den Bau der nördlichen Umsteigestelle nicht reichen wird, soll eine Interimslösung vor der Galeria eingerichtet werden.

Der Illersteg muss neu gebaut werden. Tiefbauamtsleiter Markus Wiedemann schlägt vor, aus Kostengründen auf eine Behelfsbrücke zu verzichten. Stattdessen will er die neue Brücke direkt neben der alten Brücke bauen und jene nach der Fertigstellung zurückbauen.

Die Einbahnstraßenregelung am Hildegardplatz an Markttagen wird verstetigt – leider nur in ihrer abgespeckten Version. Getestet wurden zwei Varianten: Variante eins mit Sperrung bereits am Pfeilergraben, Variante zwei mit Sperrung beziehungsweise Einbahnstraßenregelung ausschließlich am Hildegardplatz. Im Anschluss an die Testphasen hatte das Tiefbauamt Akteure wie Polizei, Busunternehmen, Taxifahrer und die Marktbetreiber zu ihren Erfahrungen befragt. Die Rückmeldungen waren überwiegend neutral oder positiv; der Messe- und Veranstaltungsbetrieb fand die erste Variante jedoch „unzumutbar“ – wegen zu weiter Fußwege. Kein Kommentar. Für die zweite Variante fand sich leider keine Mehrheit im Mobilitätsausschuss.