Im Kemptener Ausschuss für Verkehr und Mobilität ging es am 21. September unter anderem um die Verbesserung der Verkehrssituation in der Salz-/Mozartstraße – und zwar verkehrsübergreifend.
Tobias Heilig zur Vorgeschichte: Am 17. Mai letzten Jahres stellten Tiefbauamtsleiter Markus Wiedemann und Mobilitätsmanager Stefan Sommerfeld in einem Radwegenenetz-Workshop den ersten Entwurf der Stadtverwaltung zur Umgestaltung der Kreuzung Lindauer/Salz-/Mozart-/Beethovenstraße vor. Diesen Entwurf hatten wir (ADFC und FLKE) kritisiert, weil er Radfahrstreifen in Mittellage (RiM, auch Fahrradweichen genannt), d.h. zwischen mehreren Kfz-Fahrspuren enthielt. Wir hatten Herrn Wiedemann und Herrn Sommerfeld die Argumente gegen RiM erläutert und stattdessen die sogenannte „sichere ADFC-Kreuzung“ vorgeschlagen. Unsere Argumente überzeugten Herrn Wiedemann, sodass er das Verkehrsingenieurbüro Besch und Partner aus Feldkirch mit einer entsprechenden Planung beauftragte. Das Ergebnis dieser Planung wurde jetzt im Ausschuss vorgestellt und entsprach genau unseren Wünschen. Der Ausschuss beschloss anschließend einstimmig, dass die Stadtverwaltung diese Planung weiterverfolgen solle. Fazit: Ein voller Erfolg unserer Arbeit gemeinsam mit dem Freundeskreis lebenswertes Kempten beim Projekt Salzstraße.
Ergänzung von Gesine Weiß: Der Vortrag von Alexander Fritz von Besch und Partner im Mobilitätsausschuss war wirklich hin- und mitreißend! Tolles Planungsbüro und toll, dass die Kreuzung nachhaltig neu gestaltet werden soll, um sicherer für den Fuß- und Radverkehr zu werden. Sogar an Begrünung wurde gedacht (wobei man genau hinschauen muss, inwiefern man für Bäume dort überhaupt einen zumutbaren Standort schaffen kann. Stichwort: Hitze, Trockenheit, Streusalz, mangelnder Wurzelraum, …). Einen Wermutstropfen gibt es dennoch: Dat dauert!!! Thomas Hartmann (Grüne) drängte zwar darauf, die Finanzierung gleich schon in der anstehenden Haushaltsplanung zu berücksichtigen, doch OB Kiechle bremste erst einmal; schließlich seien viele Pflichtaufgaben zu berücksichtigen wie Schul-(Neu-)Bau und die finanziellen Mittel der Stadt beschränkt. Man darf also gespannt sein, wie lange sich das noch hinzieht. Denn für die Salzstraße soll ein ganzheitliches Konzept her; bevor also nicht die Kreuzung überplant ist, werden auch keine Radwege in der Salzstraße markiert oder Überquerungen (z.B. an der Staatlichen Realschule) verbessert. Immerhin bestand im Mobilitätsausschuss Einigkeit darüber, dass eine Umgestaltung der Salzstraße nötig ist und dass die Planungen vorangetrieben werden sollen. Ausführliche Infos zur Planung findet ihr im Ratsinfoportal.