Als gäbe es keine Klimakrise: Mit einer neuen Abwrackprämie möchte die Autoindustrie so bald wie möglich die durch Corona entstandenen Umsatzeinbußen überwinden. Für jeden umweltbewussten Menschen muten die Forderungen der Autobauer ganz schon schräg, ziemlich dreist und völlig aus der Zeit gefallen an. Zum Glück gibt es Gegenwind: Der Bund Naturschutz schlägt stattdessen eine Mobilitätsprämie vor und fordert, jetzt für die nötige Mobilitätswende die Weichen zu stellen. Ziel müsse es sein, die Anzahl der Autos und damit den CO2-Ausstoß zu reduzieren. Man sollte doch eigentlich meinen, dass sich mittlerweile herumgesprochen hat, dass wir eine Verkehrswende hin zu umweltfreundlicher Mobilität brauchen. Doch auf Einsicht von Seiten der Autoindustrie ist wohl kaum zu hoffen. Das wäre freilich auch ziemlich überraschend.
„Wir fordern eine sozial-ökologische Ausgestaltung der Prämie, die es nicht zulässt, dass Gewinne in guten Zeiten privatisiert, in Krisenzeiten aber die Verluste sozialisiert werden“, so Richard Mergner, Vorsitzender des BUND Naturschutz in Bayern. (Hier geht’s zu der vollständigen Pressemitteilung.) Man bangt und hofft, dass die politischen Entscheidungsträger mit ökologischem Weitblick und enkeltauglicher Vernunft gesegnet sind…
Campact hat einen Appell gegen die Forderungen der Autoindustrie gestartet. Hier kann man unterzeichnen: „Kein Steuergeld für Spritschlucker“.
(Gesine Weiß)