Fassungslos habe ich in den letzten zwei Wochen die Nachrichten über den Krieg in der Ukraine verfolgt – wie wahrscheinlich alle von euch. Fassungslos habe ich auch die Diskussion um eine Wiederbelebung der Atomkraft, die Entscheidung, Aber-Milliarden für Rüstung auszugeben, die fieberhafte Suche nach anderen fossilen (!) Energiequellen oder jüngst Christian Lindners Vorschlag zur Subventionierung von Benzin verfolgt. Und mich gefragt: Was soll man dazu nur im Kempten muss handeln-Blog schreiben? Was können wir hier in Kempten tun, außer spenden, demonstrieren und – wenn möglich – Geflüchtete aufnehmen?
Mein Mann und ich haben zumindest daheim die Heizung heruntergedreht – wie viele unserer Freunde – und versuchen, unser Haus weiter energetisch zu optimieren (Fenster-Dichtungen erneuern, endlich eine PV-Anlage auf’s Dach machen). Auto fahren wir sowieso so gut wie nie, und seit Jahren unterschreibe ich jede Petition für Tempolimits, die mir unterkommt, ob für 100-80-30 (Deutsche Umwelthilfe) oder für Tempo 130 auf Autobahnen (Campact).
„Es ist eine schreckliche Erkenntnis, die viele Verbraucher umtreibt: Als Nutzer von Erdgas oder Heizöl, Sprit und Kohlestrom hat man jahrelang Putins Militärmaschine mitfinanziert, die nun die Ukraine überfällt, Menschen tötet oder in die Flucht treibt und Städte in Schutt und Asche legt. […] Doch die Verbraucher sind hier nicht machtlos“, schreibt Joachim Wille bei klimareporter.de. Eine wunderbare Zusammenfassung, was wir alle selbst beitragen können, bietet sein Artikel „Autofreier Sonntag gegen Putin“ .
Aus der Seele gesprochen hat mir der BN-Landesvorsitzende Richard Mergner mit einer eindringlichen Videobotschaft zur Doppelkrise Krieg in der Ukraine und Klimakatastrophe, die ich euch unbedingt ans Herz legen möchte. Für mich sind seine klaren Worte zum Zusammenhang von Klimakrise, Ukraine-Krieg und poltischen (Fehl-)Entscheidungen ein Highlight in diesen beklemmenden Zeiten.