Sankt Martins-umzug auf dem Rad
Einen etwas anderen Sankt Martins-Umzug veranstaltete der ADFC Kempten-Oberallgäu am vergangenen Freitagabend. Zumindest bei mir wurden Kindheitserinnerungen wach: Auf den Straßen ist es schon finster und in der Dunkelheit leuchten viele kleine Lichter, eine gewisse feierliche Vorweihnachtsfreude kommt auf… und dann schwingen sich alle in den Fahrradsattel und radeln gemütlich und fröhlich klingelnd durch die Stadt. Ach, wie schön!
Zahlreiche Passanten dachten sich wohl das Gleiche, jedenfalls wurde der Korso – bestehend aus 40 Radlerinnen und Radlern, von denen viele ihre Räder mit Lichterketten geschmückt hatten – von zahlreichen Passanten mit strahlenden Gesichtern und freundlichem Winken bedacht.
Die Route führte vom Hildegardplatz aus durch die Salzstraße, dann weiter über die Bahnhofstraße, ein kurzes Stück über den Schumacherring, durch die Kotterner Straße und den oberen Teil der Fußgängerzone, am Rathaus vorbei und schließlich zurück zum Hildegardplatz. Begleitet wurde die leuchtende Radel-Demo von der Polizei Kempten, die die Veranstaltung professionell absicherte.
Sinn der Aktion war nicht nur Spaß an der Freude. Die Rundfahrt stand unter dem Motto „Licht ins Dunkel – Radler setzen ein Zeichen für Sicherheit“, denn der ADFC möchte Radfahrer damit für die Bedeutung von guter Beleuchtung und Sichtbarkeit sensibilisieren, die im Zweifel Leben rettet. „Ein unbeleuchtetes Fahrrad in der Dämmerung, dazu dunkle Kleidung – schon ein kurzer Moment der Unachtsamkeit reicht, und Radfahrende werden im Straßenverkehr übersehen,“ warnt Mario Bernhardt vom ADFC. Gerade in der Herbst- und Winterzeit steige die Gefahr solcher Situationen erheblich.
Die Lichterfahrt soll nicht nur Radfahrende dazu animieren, ihre Räder mit Beleuchtung (und Reflektoren) auszustatten, sondern auch Politik und Verwaltung daran erinnern, dass eine sichere Infrastruktur für alle Verkehrsteilnehmer notwendig ist.
Also, liebe Radfahrerinnen und Radfahrer unter euch: Stattet eure Räder mit Lichtern aus (falls ihr es nicht eh schon getan habt)! Ich persönlich bin ja ein Fan von fest verbauten Lichtern mit Nabendynamo, weil sie wartungsarm sind, nicht aufgeladen werden müssen und man sie nicht vergessen kann. Aber natürlich ist jedes abnehmbare Licht besser als keins. Und noch ein Tipp (falls ihr es nicht eh schon wisst): die abnehmbaren Lichter sollte man über Nacht mit ins Haus nehmen, da sich die Akkus unter Kälteeinwirkung schneller entladen.
Allzeit gute Fahrt und Danke an den ADFC für die Orga der schönen Veranstaltung!
