Klimaschützer im Kleinformat
In meinem Garten hat vor einigen Jahren schon die Natur das Regiment übernommen. Am Anfang meines Gartenbesitzer-Daseins verbrachte ich noch Stunden damit, den Klee aus dem Rasen herauszurupfen (was so meditativ wie aussichtslos war …), doch irgendwann gab ich den Kampf auf und freute mich, dass zumindest Bienen den Klee lieben.
Auch über einen Mangel an Moos kann ich nicht klagen. Und wie cool ist denn das: Kürzlich habe ich gelernt, dass Moos einen überaus wichtigen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz leistet! Man darf sich aus mehreren Gründen über Moos im Garten freuen: Es bietet vielen Kleinlebenswesen einen Lebensraum, bindet etwa 30 % des weltweiten Kohlenstoffs und speichert Feuchtigkeit. Durch die Verdunstungskälte wirkt Moos wie eine Miniklimaanlage. Hinzu kommt, dass Moose wahre Überlebenskünstler sind, die auch Dürreperioden unbeschadet überstehen.
Weitere Infos in diesem Artikel zu Moos: „Geheimwaffe fürs Klima: Darum sollten wir Moos im Garten nicht bekämpfen“.
Außerdem hat ein Stadtplaner in Spanien durch Zufall entdeckt, dass begrünte Fugen die Oberfächentemperatur von gepflasterten Flächen signifikant beeinflussen: Bis zu 28 °C kann das ausmachen! Selbst auf Kopfhöhe beträgt der Temperaturunterschied noch 2 bis 3 °C. Moos bzw. Kräuter in Pflaster- und Mauerfugen können gegen Hitzestress in der Stadt helfen, dabei auch noch die städtische Wasseraufbereitung entlasten und damit das Stadtsäckel schonen – und obendrauf auch noch einen Beitrag zur Artenvielfalt leisten. Lest dazu den interessanten Artikel im Spektrum der Wissenschaft: „Mit Superkräutern gegen den Hitzestress“.
Also: Vertikutierer, Unkrautvernichtungsmittel und Flammenwerfer eingemottet, lasst das Moos wachsen!