Solarpanels, Windkraftanlagen und E-Autos stehen für saubere Mobilität und Umweltbewusstseint. Es gibt nur ein „klitzekleines“ Problem: in den Umwelttechnologien stecken Metalle wie Kupfer und seltene mineralische Rohstoffe. Förderländer in Lateinamerika, Asien und Afrika zahlen für unsere grüne Wende einen hohen Preis – denn der Abbau von Lithium, Graphit, Kupfer & Co. hat dramatische Folgen für Mensch und Umwelt!

Eine investigative Reportage auf arte zeigt die dunkle Seite der Energiewende. Unbedingt sehenswert, aber nichts für schwache Nerven:

Umweltsünder E-Auto?

Der Titel ist übrigens irreführend, es geht nicht nur um E-Autos, sondern um sämtliche „grünen“ Technologien. Was mir bisher nicht so klar war: auch in Windrädern und Solar-Paneelen stecken jede Menge dieser Rohstoffe. Auweia!

All das geschieht mehr oder weniger unbemerkt von der breiten Öffentlichkeit. Einer der Gründe hierfür: Laut der Reportage ignorieren westliche Regierungen und Unternehmen zahlreiche Expertenberichte über die tatsächlichen Umweltkosten grüner Technologien, denn hinter der sauberen Energie stecken handfeste politische und wirtschaftliche Interessen. So steuert die Welt sehenden Auges (oder eher: blindlings) auf die nächste Umweltkatastrophe zu.

Am Ende bleibt die Erkenntnis: Das Einzige, was wirklich Sinn ergibt (was aber niemand wahrhaben will), ist, unseren Lebensstil massiv umzukrempeln und weniger zu verbrauchen.

Nachtrag: Ich bekam einige Rückmeldungen zu diesem News-Beitrag. Vielen Dank dafür!

– Kritik wurde geäußert, dass die Reportage reißerisch sei und viele Negativ-Beispiele aneinanderreihe, ohne sie ins Verhältnis mit der Ölgewinnung zu setzen. Dadurch entstehe ein verzerrtes Bild. Das ist richtig. Auch die fossilen Energien und die damit verbundenen Probleme sind gewaltig. Weitermachen wie bisher ist keine Option.

– Die Reportage habe keine Schlussfolgerung. Ich persönlich hatte folgende Schlussfolgerungen: 1. es ist zu kurz gedacht, ausschließlich auf den CO2-Ausstoß zu schauen und alle weiteren Gesichtspunkte (Umwelt-, gesundheitliche, soziale Auswirkungen) auszublenden und 2. die beste Lösung ist, insgesamt weniger Rohstoffe zu verbrauchen.

– Fossile Brennstoffe verbrennen einfach; andere Rohstoffe kann man – zumindest theoretisch – wiederverwenden. Auch das ist richtig, allerdings ist es aktuell wesentlich billiger, neue Rohstoffe (seltene Erden/Metalle) zu kaufen als zu recyceln, deshalb macht das praktisch keiner. Die Kreislaufwirtschaft ist definitiv ein wichtiger Ansatzpunkt.

Also alles nicht so einfach… – Wir bleiben an dem Thema dran!