Letzten Dienstag fand die erste öffentliche Veranstaltung im Rahmen der Ringvorlesung “Nachhaltigkeit und Ethik in Technik und Wirtschaft” der Hochschule Kempten statt:

“Green Finance” von Prof. Dr. Tobias Peylo, Fakultät Betriebswirtschaft

Prof. Dr. Tobias Peylo hat uns freundlicherweise den Link zur Aufzeichnung seiner Veranstaltung zur Verfügung gestellt:

https://vimeo.com/505597789/c280d7a20f

Nach der Definition des Begriffes Nachhaltigkeit erläutert Prof. Peylo die siebzehn Ziele, die sich die Vereinten Nationen im Rahmen der Agenda 2010 für eine nachhaltige Entwicklung gesetzt haben („Sustainable Development Goals“). Diese reichen von der Bekämpfung von Armut und Hunger über ökologische Ziele wie die Bekämpfung des Klimawandels und den Schutz der Biodiversität bis hin zu wirtschaftlichen Zielen wie die Unterstützung von Infrastruktur und Wirtschaftswachstum.

Prof. Peylo gibt einen kurzen Überblick über den Kreislauf des Geldes und die Rolle von privaten und institutionellen Investoren, Banken, Finanzmarkt und Unternehmen und stellt dar, wie die Finanzmärkte gezielt genutzt werden können, um Geld in eine nachhaltige Entwicklung zu lenken und welche Regulatorien es bereits gibt, z.B. unter dem Label „Green Finance”, die dabei helfen sollen.

Er zeigt auf, wie die damit einhergehende Transformation das Geschäftsmodell von Banken und die Finanzierungstätigkeit von Unternehmen beeinflusst.

Für mich ergaben sich folgende Erkenntnisse:

Für die Erreichung der „Sustainable Development Goals“ wird viel Geld benötigt und es braucht Regularien, die das Geld in eine nachhaltige Richtung lenken. Die „invisible hand“ des freien Marktes kann das nicht regeln.

Der Global Risk Report macht klar, dass die aktuellen großen Risiken in der Klimakrise liegen.

Zuversichtlich stimmt, dass Expertengruppen sich mit der notwendigen Transformation der Finanzmärkte befassen und für entsprechende Weichenstellungen sorgen, z.B. dem EU-Aktionsplan für ein nachhaltiges Finanzwesen.

Unternehmen sollen ihre Strategien ändern müssen und ihre Geschäftstätigkeit nachhaltig ausrichten müssen, um zukünftig Investoren zu finden.

Auch als privater Investor trage ich Verantwortung dafür, was mit dem Geld passiert, das ich zur Bank trage. Für das, was mit dem Geld finanziert wird oder nicht finanziert wird.

Deshalb sollte sich jeder genau informieren, wie und bei welcher Bank er sein Geld anlegt.

Eine nachhaltige Geldanlage ist natürlich nicht alles, was man für eine lebenswerte klimafreundliche Zukunft tun kann, aber ein wichtiges Puzzleteil.