Gekappte Linde in der Beethovenstraße

Es ist zum Verzweifeln: seit November 2021 hat Kempten eine Baumschutzverordnung, aber dennoch werden immer wieder (private) Bäume zuschande geschnitten oder illegal gefällt. Zuletzt wurde eine schöne alte Linde in der Beethovenstraße radikal gekappt. Der Baum sieht furchtbar aus – sämtliche Feinäste wurden abgesägt, das heißt, der Baum kann praktisch keine Blätter mehr bilden. Die Linde wird sich durch Not-Triebe wohl noch einige Zeit „über Wasser halten“, doch letztlich bedeutet der unsachgemäße Schnitt ein Tod auf Raten.

Dabei ist unser Stadtgrün so wichtig, nicht nur aus ästhetischen Gründen: Bäume produzieren lebenswichtigen Sauerstoff und „schlucken“ dabei klimaschädliches CO2, speichern Wasser, kühlen an heißen Sommertagen die Stadt und sind ein wichtiger Lebensraum für viele Klein- und Kleinstlebewesen von Vögeln über Bienen bis zu Käfern. Man kann natürlich argumentieren, dass es uns nichts angeht, was Privatleute mit ihren Bäumen anstellen – andererseits: Eigentum verpflichtet und es gibt nur eine begrenzte Anzahl an Menschen, die überhaupt die Möglichkeit haben, Bäumen einen Standort zu bieten. Wer hat schon einen Garten (oder Hof) in der (Innen-)Stadt? Insofern sehe ich jeden in der Pflicht, Bäume zu bewahren und pfleglich zu behandeln. Abgesehen davon drohen bei Zuwiderhandlung Bußgelder.

Einen ausführlichen Artikel über die Funktion von (Stadt-)Bäumen, die Vorgaben der Baumschutzverordnung und die Rolle des Umweltamts findet ihr hier: Bußgeld für Baumsünder (Kreisbote vom 11.3.2023).

Bitte helft mit, unser Stadtgrün zu schützen und meldet unsachgemäße Schnitte oder fragwürdige Baumfällungen an das Umweltamt unter baumschutz@kempten.de