Wie immer waren wir für euch im Ausschuss für Mobilität und Verkehr. Hier eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten TOPs:

1. Die Allgäu GmbH hat einen Mobilitätsmanager eingestellt: Holger Schumacher. Er ist für die Koordination des Mobilitätskonzept Allgäu zuständig. Die Ziele: Verkehr reduzieren, Besucherlenkung MIV (das bedeutet grob gesagt: Touristen, die mit dem Auto anreisen, sollen per App vorgewarnt und umgeleitet werden, wenn die Wander-/Skilift-Parkplätze voll sind), Intermodale Angebote ausbauen (Carsharing, Pooling etc.), Umweltverbund attraktiver machen und Akteure vernetzen.

2. Kempten tritt der Mitfahrer-Plattform „fahrmob.eco“ bei. Diese Plattform bietet im Gegensatz zu anderen Apps regionale Mitfahr-Angebote (z.B. zum Einkaufen in den Nachbarort) und sie hat eine soziale Komponente: Die Fahrer*innen registrieren sich bei einem lokalen Verein – ob Sportverein oder Blasmusikgruppe – und können den Betrag, den sie mit ihren Fahrten einnehmen, an diesen spenden (müssen aber nicht). Der Mitfahrer zahlt derzeit 1 € pro angefangene 10 km an den Fahrer. Der Beitritt der Kommune ist Voraussetzung dafür, dass sich ihre Vereine und Unternehmen bei fahrmob.eco registrieren können.

3. Der neue ÖPNV-Spätbus wird gut angenommen. Der Spätbus fährt So–Mi bis 22.35 Uhr, Do–Sa bis 0.35 Uhr. Positiver Nebeneffekt: Die Busfahrer werden entlastet, da um 18.20 Uhr der „normale“ Umlauf endet. Weitere Infos auf der Mona-Website und im Kreisboten.

4. Diverse Parkgebühren werden erhöht. Meine persönliche Meinung dazu: sie sind immer noch viel zu günstig! Kurzzeitparken kostet z.B. statt 0,50 € pro ½ Stunde zukünftig 0,70 €; ein „normales“ Tagesticket kostet statt 3 € fortan 4 €. Laut Verwaltung sind die Anpassungen nötig, weil durch Änderungen im Steuerrecht Einnahmen verloren gehen. Gleichzeitig sind die Kosten für den Unterhalt gestiegen. Thomas Hartmann (Grüne) wies darauf hin, dass die Erhöhung lediglich in etwa der Inflationsbereinigung entspricht.

Die Gebühren für Dauerparkscheine von 35 € (1 Monat), 120 € (4-Monate), 175 € (½ Jahr) und 350 € (Jahresticket) bleiben gleich. Alexander Buck (FW) stellte die Dauerparktickets grundsätzlich infrage: In anderen Kommunen gebe es gar keine Dauerparktickets. Dafür sei – laut diesen Gemeinden – der städtische Grund viel zu wertvoll/zu knapp.

Die Parkgebührenanpassung wurde dennoch beschlossen wie von der Stadtverwaltung empfohlen. Schade, dass die Gelegenheit verschenkt wurde, die Preise für’s Parken deutlich zu erhöhen! Um die Menschen dazu zu animieren, sich mit dem Bus, dem Fahrrad oder zu Fuß in die Stadt zu begeben, wäre dies ein wirksames Lenkungsinstrument. Außerdem könnte man die Einnahmen für die Verbesserung des ÖPNV und den Ausbau des Radwegnetzes gut gebrauchen. Aber mich fragt ja keiner! 🙂

5. Die Umweltspur in der Bahnhofsstraße wird von verschiedenen Nutzergruppen (Hochschule, Busunternehmen, ADFC, Forum Allgäu, Polizei, Anwohner) überwiegend positiv bewertet. Anwohner in der Wiesstraße/Fischerösch freuen sich über verringerten Parksuchverkehr; die Fahrtzeit der Busse auf der Strecke Hauptbahnhof–ZUM ist kürzer geworden. In den ersten Monaten nach der Eröffnung Mitte Mai bis Juli gab es sechs Unfälle, seit August keine mehr. Nachteil der neuen Sackgassenregelung im „Fischerösch“: Schwerlastverkehr kann in der Wiesstraße nicht wenden und der Rettungsdienst verliert Zeit, da er über den Schumacherring in die Wiesstraße fahren muss. Deshalb wird die Ausfahrt aus dem westlichen Teil der Straße „Fischerösch“ auf die Bahnhofstraße für Rechtsabbieger stadteinwärts geöffnet.

P.S.: Ein ausführliches Protokoll zur Sitzung gibt es hier: