Fast 390 Milliarden Euro will die Europäische Union in den nächsten sieben Jahren in die Landwirtschaft stecken – ohne Vorgaben an die Betriebe, das Klima, unser Trinkwasser und die Artenvielfalt ausreichend zu schützen. Aus Sicht von Umweltverbänden und Klimaexperten ist das Ergebnis der GAP-Verhandlungen ein Desaster – es zementiert klima- und umweltschädliche Strukturen, bevorzugt große, agrarindustrielle Betriebe und führt dazu, dass immer mehr kleine Höfe aufgeben.
Immerhin gibt es noch eine Chance: Die EU-Länder können selber über die Verteilung der Agrarsubventionen entscheiden. Bis Ende 2021 soll Deutschland den nationalen Agrar-Strategieplan erarbeiten und der EU vorlegen. Deutschland kann die Ausschüttung der Mittel an klare Auflagen binden: Gibt es endlich mehr Geld für kleine Bauernhöfe, profitieren Klimaschutz und Artenvielfalt? Oder freut sich die Agrarindustrie?
Auf Campact kann man folgenden Appell an die Bundesregierung unterstützen:
Wir brauchen eine ökologische und soziale EU-Agrarreform, die es Landwirt*innen ermöglicht, Klima und Natur zu schützen und gleichzeitig gesunde Lebensmittel zu fairen Preisen zu erzeugen.
Die Forderungen:
- Mindestens 30 Prozent der direkt gezahlten EU-Agrarsubventionen müssen umgehend an Maßnahmen zum Klima- und Artenschutz gekoppelt werden. Dieser Anteil soll in den nächsten Jahren weiter steigen.
- Bäuer*innen werden für wirksame Umweltschutzmaßnahmen direkt entlohnt; kleine Bauernhöfe sowie neu gegründete Betriebe erhalten eine besondere Unterstützung.
- Stellen Sie so viele Mittel wie möglich für Projekte zur Verfügung, mit denen Landwirt*innen ihre Betriebe weiterentwickeln. Mindestens die Hälfte dieses Geldes soll für Natur- und Tierschutzmaßnahmen eingesetzt werden.