Wettbewerb zur Regenwassernutzung und Stadtbegrünung
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Kempten will Schwammstadt werden. Denn kluges Regenwassermanagement und Stadtbegrünung sind in Zeiten des Klimawandels wichtiger denn je. Doch was ist nötig, um die Stadt zu einem Schwamm zu machen? Wir sammeln mit einem Wettbewerb gute Beispiele, die zum Nachmachen anregen.
Schwammstadt – ein schönes Wort. Was kann man sich darunter vorstellen? Vor dem geistigen Auge entsteht das Bild von Gebäuden, die auf einem großen Badeschwamm stehen. Gar nicht ganz verkehrt. Schwammstadt bedeutet, dass man durch verschiedene Maßnahmen möglichst viel anfallendes Regenwasser direkt vor Ort aufnimmt und speichert, statt es zu kanalisieren und abzuleiten. Da auch im Allgäu die Sommer heißer und trockener werden, während gleichzeitig Starkregenereignisse und Überschwemmungen zunehmen, ist das Konzept so aktuell wie nie.
Deshalb möchte auch Kempten eine Schwammstadt werden. An vielen kleinen Ecken ist die Stadt das sogar schon. Doch die meisten dieser Ecken sind nicht bekannt. Begrünte Garagendächer, Balkone und Fassaden, entsiegelte Hofeinfahrten, Regentonnen und Zisternen: Ein Wettbewerb mit dem Titel „Schwammintelligenz – Kempten wird klimafit“ soll sie sichtbar machen. Der Freundeskreis Lebenswertes Kempten (FLKE) lädt gemeinsam mit dem Kemptener Klimaschutzmanagement und dem BUND Naturschutz Kempten-Oberallgäu alle Kemptenerinnen und Kemptener zum Mitmachen ein.
Egal ob auf dem eigenen Grundstück oder auf dem gemieteten Balkon, egal ob Privatpersonen, Gewerbetreibende, Vereine, Kirchengemeinden, Schulen, Kindertagesstätten oder andere Einrichtungen: Alle können teilnehmen! Prämiert werden die besten, schönsten und kreativsten Projekte in verschiedenen Bereichen wie Dach- und Fassadenbegrünung, Regenwasserspeicherung oder Flächenentsiegelung. Und auch wer selbst kein Projekt hat, aber in der Stadt öffentliche Ecken und Plätze kennt, die Potenzial für einen Ausbau des Schwammstadt-Gedankens bieten, kann seine Ideen einreichen. Details und ein Mitmach-Formular sind HIER zu finden.
„Werden Sie mit Ihrem Garten, Ihrem Garagendach oder Ihrer Fassade Teil der Kemptener Schwammintelligenz“, sagt Gesine Weiß vom FLKE. „Wenn wir gemeinsam viele kleine Speicherräume in unseren Wohnvierteln schaffen, erreichen wir, dass ein Teil des Niederschlags langsamer abgeleitet wird und sich dank der Bepflanzung gleichzeitig die Verdunstung erhöht. Das ist ein wirksamer Schritt, um das Stadtklima zu verbessern.“
Deshalb ist das Ziel „Schwammstadt“ auch Teil der Kemptener Klimaschutz-Maßnahmen. Das übergeordnete Ziel heißt „Klimawandelanpassung“. Dazu gehören nicht nur eine Informationskampagne für die Bürgerinnen und Bürger und die Verankerung des Themas in Stadtverwaltung und Politik, sondern auch konkrete Maßnahmen, wie zum Beispiel die systematische Stärkung von Wasserrückhalt, sprich Schwammstadt.