Der Klimaschutzbeirat hat am 14.7.2022 den letzten Teil des Klimaplans diskutiert und für die Abstimmung im Stadtrat vorbereitet. Im „Handlungsfeld 6“ geht es um Kommunikation und Kooperation, also darum, wie das Klimaschutzmanagement bzw. die Stadt Kempten die Themen Nachhaltigkeit, Klimaschutz, Energiesparen usw. „unter’s Volk“ bringen will. Die Maßnahmen betreffen die Bereiche Bildung, Unternehmen und Öffentlichkeitsarbeit.

Bildung bedeutet in erster Linie Bewusstseinsbildung in Kindergärten und Schulen sowie Erwachsenenbildung. Die „Energiewerkstatt“ im Kindergarten, die „Energiechecker“ (Grundschule) oder „Klimachecker“ (8./9. Jahrgangsstufe) und das Konzept „Klimaschule“ werden weitergeführt bzw. ausgebaut. Nach dem Hildegardis- und dem Carl-von Linde-Gymnasium wollen sich mittlerweile drei weitere Schulen auf den Weg zur Klimaneutralität machen – Ziel ist in erster Linie die Verringerung des CO2-Fußabdrucks, aber auch Mülltrennung: Hinzugekommen sind Nord-, Sutt- und Fürstenschule. Auch Klima-Kindergärten soll es zukünftig geben.

Etablierte Veranstaltungen wie Earth Hour oder Stadtradeln werden weitergeführt, geplant sind zudem Aufklärungskampagnen zur Müllvermeidung und die flächendeckende Einführung von Mehrweg-Pfandsystemen. Und, man höre und staune: es soll eine städtisch ausgerichtete Klima-Demo geben. Ich spare mir an dieser Stelle spitze Kommentare, schließlich ist’s gut gemeint. Man fragt sich aber im Stillen, ob es möglicherweise genügt, wenn Oberbürgermeister und Stadtrat die eigenen Klimaziele mutig, engagiert und schnell umsetzen – zum Beispiel durch die Einschränkung des Autoverkehrs. Dann wären Klimastreiks ja bald nicht mehr nötig…

Bei den Unternehmen steht der Ausbau des Netzwerkes „Bündnis klimaneutrales Allgäu“ im Vordergrund. Daneben soll die Entwicklung nachhaltiger Gewerbeflächen vorangetrieben werden, denn hier gibt es einiges an Potential wie Blühflächen anlegen, Flächen sparen oder Lichtverschmutzung vermeiden.

Öffentlichkeitsarbeit: Die Zusammenarbeit mit einschlägigen Gruppen soll durch die Gründung eines Klimaschutznetzwerks verbessert werden. Geplant sind auch (weitere) gemeinsame Veranstaltungen. Unter dem Dach „Cambonatura“ sollen Öffentlichkeitsarbeit und Social Media-Kommunikation intensiviert werden.

So viele Pläne (und dies ist nur ein Auszug) bei nur anderthalb Stellen – Thomas Weiß und Nina Kriegisch: Eins trat in der Sitzung deutlich zutage: die Vielzahl an Projekten ist bei der aktuellen Personalsituation eigentlich nicht zu stemmen. Eine zusätzliche Stelle ist angesichts der momentan Haushaltslage nicht in Aussicht. Man darf gepannt sein, wie viele Ideen umgesetzt werden können.

Abschließend wurden noch zwei Beschlüsse gefasst:

  1. Einführung eines Monitoring-Programms, um die Umsetzung des Klimaplans strukturiert zu begleiten und die Fortschritte zu beobachten. Das Klimaschutzmanagement greift gemeinsam mit der eza! mithilfe des Tools die wichtigsten Maßnahmen aus dem Klimaplan 2035 heraus und legt sie dem Stadtrat zum Beschluss vor.
  2. Erstellung eines Exzerpts aus dem Klimaplan 2035, das Vision, Strategien und die wichtigsten Maßnahmen in einfacher Sprache auf ca. 10 Seiten zusammenfasst. Die Broschüre wird auf der Festwoche verteilt und als pdf zur Verfügung gestellt.

Teil 1 des Klimaschutzplans 2035 (Vision und Strategie) wurde ja bereits beschlossen, Teil 2 wird in der Stadtratsitzung am 28.7.2022 (16 Uhr im Rathaus, großer Sitzungssaal) diskutiert und (voraussichtlich) verabschiedet.