Die Anpassung an den Klimawandel war das große Thema im Klimaschutzbeirat am 25.4.2024. Das reguläre Gremium tagte diesmal gemeinsam mit der AG Klimawandelanpassung (bestehend u.a. aus Mitgliedern des Freundeskreis Lebenswertes Kempten, des BUND Naturschutz und der Klimagruppe des Hildegardis-Gymnasiums). Die wichtigsten Punkte in Kürze:
- Im Rahmen des Smart City-Projekts sollen zu Beginn dieses Sommers an ausgewählten Stellen in der Innenstadt Sensoren angebracht werden, die u.a. Lufttemperatur, -druck und -feuchtigkeit, Windgeschwindigkeiten und Oberflächentemperaturen erfassen. Ziel ist es, die Auswirkungen des Klimawandels auf die Stadt nachzuvollziehen und zu verstehen. Gemessen wird am Hildegardplatz, am Rathausplatz, im Hofgarten, am Hildegardplatz, am Forum und am St. Mang-Platz. Die Daten werden visualisiert und der Stadtverwaltung sowie den Bürger*innen zur Verfügung gestellt. Laut Andreas Ellinger, Programmleiter des Projekts, ergeben sich daraus fundierte Rückschlüsse auf die Aufenthaltsqualität hinsichtlich städtebaulicher Gestaltung sowie Lenkungsmöglichkeiten für die Bürger*innen (wem also im Sommer auf dem Hildegardplatz zu heiß ist, dem wird dann z.B. per App nahegelegt, in den Stadtpark zu gehen). Mehrere Mitglieder des Gremiums wiesen darauf hin, dass die Datenerfassung auch in konkrete Maßnahmen bezüglich Begrünung und städtebaulicher Planung überführt werden sollte. Das kann ich nur unterschreiben!
- Da die Sommer auch in Kempten zunehmend heißer werden, sollen in der Innenstadt drei zusätzliche öffentliche Trinkwasserbrunnen installiert werden, und zwar am August-Fischer-Platz, in der Fußgängerzone (gegenüber Deichmann) und am Rathausplatz (gegenüber der Buchhandlung Lesezeichen). Die Brunnen sollen Ende Juni/Anfang Juli aufgestellt werden. Bisher gibt es nur einen Trinkwasserbrunnen am Hildegardplatz.
- Im Rahmen des EU-Projekts ADAPTNOW startet die eza! die Aktion „Sonnendetektive“ an der Sutt- und der Fürstenschule. Die Grundschüler messen dabei Temperaturen im Schulgebäude und werden spielerisch an das Thema Hitzebewältigung herangeführt. Die Schulen bekommen auf Grundlage dieser Daten Empfehlungen zu Verschattungsmaßnahmen, sinnvollem Lüften etc. Nächstes Jahr ist Kempten Gastgeber des ADAPTNOW-Projekttreffens und sollte demenstprechend vorzeigbare Klimawandelanpassungsprojekte vorzuweisen haben. Noch schaut es in puncto Vorzeigeprojekte ja eher mau aus: Immerhin wurden beim Bauprojekt Parkstadt Engelhalde verschiedene Maßnahmen wie Rigolen und ein gewisses Maß an (Fassaden-) Begrünung geplant. Außerdem wurde für Kempten eine Starkregenanalyse erstellt. Mal sehen, was das Jahr noch so bringt…
- Mit dem Hitzeaktionssommer will die Stadt ihre Bürger*innen zum Thema Klimawandelanpassung informieren. Geplant sind Workshops mit einem Starkregenmodell, ein Infostand am Wochenmarkt in Zusammenarbeit mit Health for Future, die Eröffnung der oben genannten Trinkwasserbrunnen und, Tätäää: das Projekt „Schwammintelligenz – Kempten wird klimafit“, das der Freundeskreis Lebenswertes Kempten in Kooperation mit dem Klimaschutzmanagement und dem BUND Naturschutz Kempten-Oberallgäu startet. Wie wir alle gemeinsam Kempten zur „klimafitten“ Schwammstadt machen können (oder zumindest einen bescheidenen Beitrag dazu leisten), erfahrt ihr im Blogbeitrag „Schwammintelligenz – Kempten wird klimafit“!