Unter dem Motto „Kempten radelt für ein besseres Fahrrad-Klima” waren wir am Freitag 28.4.2023 wieder mit dem ADFC auf der üblichen Runde* durch die Stadt unterwegs. Das Wetter war gnädig – es war unerwartet warm (und trocken). Der Sinn und Zweck der Radel-Demos ist unseren Blog-Lesern, glaube ich, mittlerweile hinlänglich bekannt; deswegen unten nur ein paar Fotos 🙂

Forderungen waren insbesondere ein höherer Radverkehrsanteil, ein sicheres und komfortables Radwegenetz und mehr Radschnellverbindungen in und um Kempten. Hier ist noch Luft nach oben; wie die kürzlich veröffentlichten Ergebnisse des ADFC-Fahrradklima-Test 2022 zeigen. Diese alle zwei Jahre durchgeführte bundesweite Befragung untersucht, wie zufrieden die Menschen mit der Radfahr-Situation vor Ort sind. Beim aktuellen ADFC-Fahrradklima-Test bekam Kempten die (Schul-)Note 4,2. Dies ist eine leichte Verbesserung im Vergleich zum letzten Test 2020 (Note 4,4), Kempten liegt damit aber immer noch auf einem kläglichen Platz 79 von 113 Gemeinden ähnlicher Größe (bundesweit).

Die Noten sind deutschlandweit eher bescheiden; die Durchschnittsnote beträgt 3,96. Dennoch gibt es in Städten ähnlicher Größe wie Kempten auch wesentlich bessere Bewertungen: Spitzenreiter in der Klasse über 50.000 Einwohner*innen ist Nordhorn (Note 2,8). Bocholt (3,1) folgt auf Platz 2, Tübingen (3,1) auf dem dritten Rang.

Die besten Einzelnoten erreicht Kempten in den Kategorien „Erreichbarkeit der Innenstadt“ (2,9) „Fahrradförderung in letzter Zeit“ (3,4) und „Fahrraddiebstahl“ (3,5); die schlechtesten Ergebnisse bei „Falschparkerkontrolle auf Radwegen (5,0), Ampelschaltungen für Radfahrer (5,0) und Fahrradmitnahme in Öffentlichen Verkehrsmitteln (5,6).

Allgemeine Infos zu der Umfrage gibt es hier: Fahrrad-Klimatest 2022: Alle Ergebnisse im Überblick

Und hier findet ihr die Kemptener Ergebnisse (als pdf).

Laut ADFC zeigen sich übrigens deutlich die steigenden Lebenshaltungs- und Energiekosten: 49 Prozent der Teilnehmer gaben an, aus Kostengründen aufs Rad zu steigen (2020 waren es noch 33 %). Bleibt zu hoffen, dass sich die Radel-Bedingungen verbessern und diese Leute dauerhaft dem Radfahren treu bleiben.

(Gesine Weiß)


* Hildegardplatz – Salzstraße – Mozartstraße – Bahnhofstraße – Schumacherring – Kotterner Straße – Freudenberg – Kronenstraße – Pfeilergraben – Residenzplatz, zurück zum Hildegardplatz und noch einmal die gleiche Runde