„Nichts von dem, was wir als „normal“ annehmen, ist normal,“ so Henning Austmanns Mantra des Abends – denn unser ausuferndes Konsumverhalten und Wirtschaftssystem haben sich erst in den letzten 70 Jahren herausgebildet. Sein mitreißender Vortrag „Global denken – lokal handeln“ am 19.10. war mit etwa 170 Zuhörerinnen und Zuhörern (teils vor Ort im Audimax, teils per Zoom) gut besucht. Eingeladen hatten die Hochschule, das Klimaschutzmanagement und der Freundeskreis Lebenswertes Kempten.
Nach einer „Phase des Schmerzes“, in der Henning Austmann eindrücklich aufzeigt, in welchem Ausmaß wir die planetarischen Grenzen überschreiten, führt er in den zweiten, „erfreulichen“ Teil seines Vortrags über. Ein Zitat von Friedensreich Hundertwasser bringt seine Kernbotschaft auf den Punkt: „Wenn man vor dem Abgrund steht, dann ist der Rückschritt ein Fortschritt!“ Weniger arbeiten, weniger konsumieren, weniger Ressourcen verschwenden: Henning Austmanns Lösungsansatz ist ein „echt nachhaltiger Lebensstil“ in allen Bereichen des Lebens. Dieser bewirkt einen Zugewinn an Lebensqualität: Mehr Zeit, mehr Freude, mehr Sinn,… – und zudem erhält er unsere natürlichen Lebensgrundlagen. „Wandel „by design“ oder „by desaster“? Wir haben es in der Hand,“ mit diesem Schlusswort ruft Henning Austmann die Zuhörerinnen und Zuhörer dazu auf, den Wandel aktiv mitzugestalten.
„Einer der besten Vorträge ever,“ „der Hammer!“ bekamen wir als Feedback. Wir schließen uns dem vollumfänglich an. Wer den Vortrag verpasst hat oder teilen möchte, kann sich hier die Aufzeichnung anschauen:
Auch seine Folien hat uns Henning netterweise zur Verfügung gestellt:
Infos, Handreichungen, Seminare zur öko-sozialen Transformation gibt’s unter Akademie des Wandels und Transition Town Initiative.
Der Vortrag fand im Rahmen der Ringvorlesung „Nachhaltigkeit und Ethik in Wirtschaft und Technik“ der Hochschule Kempten statt. Dort sind weitere interessante Vorträge zum Thema Nachhaltigkeit zu finden.
Prof. Dr. Henning Austmann, Vater von vier Kindern und Professor an der Hochschule Hannover, lehrt und forscht an der Schnittstelle von Betriebswirtschaft und nachhaltiger Entwicklung. Der ehemalige Unternehmensberater und Entwicklungshelfer ist Mitbegründer der mehrfach preisgekrönten „Ideenwerkstatt Dorfzukunft“ sowie ehrenamtlicher geschäftsführender Gesellschafter von zwei gemeinwohlorientierten Kollektivbetrieben.